Wir entwickeln und realisieren Experimente zur Untersuchung der Eigenschaften von Kernen, insbesondere von kurzlebigen („exotischen“) Kernen. Ziel dieser Experimente ist das Verständnis der Struktur und der Reaktionen von exotischen Kernen, die im Vergleich zu stabilen Kernen stark asymmetrische Neutronen-zu-Protonen Verhältnisse aufweisen. Neben dem grundlegenden Interesse die Eigenschaften von exotischen Kernen zu enthüllen und zu verstehen, spielen diese Kerne eine zentrale Rolle in der Astrophysik, z.B. bei der Synthese der Elemente im Universum. Eigenschaften und Reaktionen von neutronenreichen Kernen bieten auch einen Zugang zum Verständnis der Eigenschaften asymmetrischer Kernmaterie, wie sie z. B. in Neutronensternen vorkommt. Zu diesem Themenkomplex führen wir Experimente am R3BAufbau bei der GSI und FAIR und am SAMURAI Experiment am RIKEN in Japan durch. Komplementäre Untersuchungen an stabilen Kernen führen wie am Photonentagger NEPTUN am S-DALINAC am Institut für Kernphysik durch sowie an der Photonen-Facility NewSUBARU in Japan, am RCNP in Osaka und am JINR in Dubna. Wir sind maßgeblich an der Entwicklung des FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research) Experimentes R3B (Reactions with Relativistic Radioactive Beams) beteiligt. R3B ist das einzige Experiment weltweit, das eine kinematisch vollständige Messung von Reaktionen mit exotischen Kernen bei hohen Strahlenergien bis 1 GeV/Nukleon auch mit schweren Kernen und mit sehr guter Auflösung ermöglicht.