Spektrometer und Detektoren
Das QClam-Spektrometer ist ein großes, hochauflösendes Magnetspektrometer. In Elektronenstreuexperimenten treffen die Elektronen auf ein Target, und die gestreuten Elektronen werden werden durch ein muschelförmigen (engl. clam) Dipolmagneten abgelenkt und durch die Detektoren in der Fokalebene detektiert.
Das Spektrometer hat einen großen Raumwinkel und Impulsakzeptanz, sowie eine gute Auflösung von Streuwinkeln und Zeitsignalen, so dass es hervorragend für Koinzidenzexperimente geeignet ist.
Das 169°-Spektrometer oder auch Lintott-Spektrometer genannt kann sowohl in einem Standardbetrieb als auch in einem Energieverlust-Modus betrieben werden. Bei dem Energieverlust-Modus können Elektronenstreuexperimente unabhängig von der Energiebreite des einfallenden Elektronenstrahls durchgeführt werden. Moderne Siliziumstreifendetektoren sind in der Fokalebene angebracht. Sowohl der einfache mechanische Aufbau als auch die Möglichkeit Messungen mit hohen Zählraten durchzuführen sind große Vorteile die dieses Spektrometer mitbringt.
Bei Streuexperimenten des Typs (e, e'n) arbeitet man mit niedrigen Streuwirkungsquerschnitten. Um genügend Statistik sammeln zu können wurde ein Detektorarray aus Neutronendetektoren konstruiert. Damit lässt sich ein großer Raumwinkel abdecken. Die Effizienzmessung des Gesamtaufbaus und erste Testexperimente in Kombination mit dem QClam-Spektrometer werden dieses Jahr durchgeführt.
Koinzidenzexperimente der Art (e,e′x) haben gegenüber (e,e’)-Experimenten drei große Vorteile. Sie erlauben es, den Untergrund effektiv zu unterdrücken, einzelne Multipolaritäten gezielt anzuregen und den Drehimpuls und die Parität des angeregten Zustands aus der Winkelverteilung der koinzident emittierten Teilchen x zu bestimmen. Damit kann der Zerfall eines angeregten Zustandes in einen definierten Endzustand untersucht und seine mikroskopische Struktur erschlossen werden. Meist werden Zustände mit kleinen bis sehr kleinen Wirkungsquerschnitten untersucht, so dass die gemessenen Zählraten entsprechend klein ausfallen. Um die Winkelverteilung der Teilchen x bei gleichzeitig möglichst großer Zählstatistik ermitteln zu können, wird ein Silizium-Detektorball aufgebaut, an dem sowohl Aufbruchexperimente am 3,4He als auch Experimente zur α-Cluster-Struktur des 12C und 16O durchgeführt werden.