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Bei Elektron-Gamma-Koinzidenzmessungen werden am Atomkern gestreute Elektronen zeitgleich mit emittierten gamma-Quanten gemessen. Kürzlich wurde die ersten Elektron-Gamma-Koinzidenzmessungen weltweit seit über 40 Jahren erfolgreich am S-DALINAC durchgeführt. Die Datenaufnahmen des Systems bestehen aus der QCLAM-DAQ für die Elektronen und der DAGOBERT-DAQ für die Photonen. Das System nutzt aktuell keine Master-Clock. Dies erschwert das Zusammenfügen der Elektron- und Photon-Signale bei der Auswertung der Messergebnisse.
In dieser Arbeit soll eine Master-Clock für das System aufgebaut und in die beiden vorhandenen DAQ's integriert werden. Für die Inbetriebnahme soll die Master-Clock in die jeweiligen Softwares integriert werden. Im darauffolgenden Schritt soll das Zusammenfügen der Messdaten unter Zuhilfenahme der Master-Clock umgesetzt werden.
Die Aufgaben dieser Masterthesis bestehen somit in der Konzeptionierung, Entwicklung, Einbau und Testmessung eines Systems zur Nutzung einer Master-Clock in den beiden Datenaufnahmesystemen für Elektron-Gamma-Koinzidenzmessungen am S-DALINAC.
Betreuer/innen: Bastian Hesbacher, M.Sc., Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Norbert Pietralla
Während der letzten Messkampagne am QCLAM-Spektrometer zeigte sich, dass Elektronen aus dem Faraday-Cup in die Umgebung des Spektrometers gestreut werden und letztlich einen nicht vernachlässigbaren Untergrund in den Elektronenstreuspektren erzeugen. Diese Elektronen produzieren zusätzlich Sekundärteilchen, wie beispielsweise Bremsstrahlung, welche einerseits im Spektrometer landen kann, aber auch andererseits zu einem nicht-koinzidenten Untergrund in LaBr-Detektoren bei Elektron-Gamma-Koinzidenz Experimenten führt. Zur Reduktion dieses Untergrunds muss die Anzahl an zurückgestreuten Elektronen minimiert werden.
Es sollen zwei Möglichkeiten zur Reduktion des Messuntergrunds untersucht werden: Bei der ersten Möglichkeit soll der Einsatz eines Dipolmagneten geprüft werden. Damit könnten Elektronen, je nach Stärke des Dipols, am Austritt aus dem Faraday-Cup gehindert werden. Für die zweite Option soll die Verwendung einer Blende im Strahlrohr vor dem Faraday-Cup geprüft werden. Ziel ist es einen Großteil der Elektronen, die vom Cup zurückgestreut werden, zu stoppen bzw. zu streuen. Es muss geprüft werden, wie dick und aus welcher Kombination an Materialien die Blende bestehen müsste, sodass Teilchen mit weniger als 100 keV aus der Blende austreten.
Die Aufgaben dieser Masterthesis bestehen somit in der Konzeptionierung, Entwicklung, Simulation, Fertigung, Einbau und Testmessung eines Systems zur Reduktion von zurückgestreuten Elektronen aus dem Faraday-Cup. Ein solches System würde für jeden Messaufbau am QCLAM Vorteile bringen. Die Arbeit findet in Zusammenarbeit mit der Beschleunigergruppe statt, da hierdurch Input bezüglich der Strahldynamik erhältlich ist.
Betreuer/innen: Bastian Hesbacher, M.Sc., Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Norbert Pietralla
Überprüfung phänomenologischer und mikroskopischer Modelle zur Beschreibung nuklearer Leveldichten
Examination of phenomenological and microscopic models for the description of nuclear level densities
Nukleare Leveldichten stellen eine zentrale Größe in der Beschreibung statistischer Prozesse im Atomkern dar und spielen u.a. bei der Modellierung der Nukleosynthese eine wichtige Rolle.
Kürzlich wurde eine neue experimentelle Messmethode entwickelt und erstmals angewandt, die es erlaubt, nukleare Leveldichten in photonuklearen Reaktionen zu bestimmen. Hierzu wurde sich die Methode der nuklearen Selbstabsorption zunutze gemacht. Das Experiment fand an der High Intensity Gamma-ray Source an der Duke University in den USA am Nuklid Sr-88 statt.
Diese Masterarbeit fokussiert sich auf die Analyse der genommenen Daten und hat zum Ziel nukleare Leveldichten von Sr-88 zu bestimmen. Im Anschluss sollen existierende phÃänomenologische Modelle und mikroskopischen Rechnungen anhand der neuen Messdaten getestet werden. Mit dieser Arbeit trägt die Studentin bzw. Student maßgeblich zum Forschungsgebiet zur Untersuchung statistischer Kernprozesse bei und liefert potentiell neue bisher nicht vorhandenen Ergebnisse.
Betreuer/innen: Dr. Johann Isaak, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Norbert Pietralla
Energiestabilisierung des Strahls über das Hochenergie-Scraper-System
Energy stabilization of the beam via the high-energy scraper system
In der Extraktionsstrahlführung des S-DALINAC befindet sich das Hochenergie-Scraper-System. Dieses besitzt verschiedene Schlitzsysteme, die zur Definition der Strahlenergie bzw. zur Reduktion des Strahlhalos / Untergrunds genutzt werden können. Die Hauptschlitze – die zur Energiedefinition eingesetzt werden – besitzen eine Strommessung. Über Stromänderungen auf den beiden Backen dieses Systems kann entsprechend der dort eingestellten sehr hohen Dispersion eine Energieveränderung des Strahls sehr feinaufgelöst detektiert werden. In wie weit Energieänderungen aus der Beschleunigerhalle in die Extraktionsstrahlführung transportiert werden können, hängt von der eingestellten Strahldynamik ab.
Im Rahmen dieser Masterarbeit soll die Strommessung auf dem Energie-definierenden Scraper-System zur Stabilisierung der Strahlenergie aufgebaut und in Betrieb genommen werden. Simulationen zur Strahldynamik und Messungen sollen die Unterschiede zwischen den verschiedenen Betriebsmodi mit der jeweiligen Strahldynamik und deren Auswirkungen auf die Stabilisierung untersuchen.
Betreuer/innen: Dr. Michaela Arnold, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Norbert Pietralla
Aufbau und Inbetriebnahme eines Systems zur Stabilisierung von Strahlposition und –phase am QCLAM und LINTOTT
Setup and commissioning of a system for stabilizing beam position and phase on QCLAM and LINTOTT
Für die am S-DALINAC durchgeführten Experimente ist die Stabilität des Strahls von hoher Bedeutung. An den beiden Elektronenstreuspektrometern QCLAM und LINTOTT sollen die Strahlposition und die Strahlphase überwacht sowie bei Bedarf korrigiert werden. Für die Überwachung der Strahlposition wäre ein so genanntes OTR-Target direkt nach dem Streutarget einsetzbar. Die Strahlphase kann zerstörungsfrei direkt vor dem Streutarget mit Hilfe eines so genannten Hochfrequenz-Monitors überwacht werden.
Im Rahmen dieser Masterarbeit sollen die Systeme zur Überwachung der Strahlposition und -phase aufgebaut und in Betrieb genommen werden. Dabei wird unter Zuhilfenahme einer Regelung die Stabilisierung aufgebaut. Auch die Unterstützung von Methoden des maschinellen Lernens sind denkbar. Testmessungen werden einen Vergleich zwischen aktivierter und nicht-aktivierter Strahlstabilisierung ermöglichen.
Betreuer/innen: Dr. Michaela Arnold, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Norbert Pietralla
Simulation und Optimierung der Phaseneinstellung für einen rezirkulierenden nicht-isochronen Strahlbetrieb am S-DALINAC
Simulation and optimization of phase adjustment for a recirculating non-isochronous beam operation at S-DALINAC
In einem rezirkulierenden Beschleuniger können durch geschickte Wahl der Phase, mit der die Elektronenpakete auf die Hochfrequenzbeschleunigung treffen, sowie der entsprechend eingestellten energieabhängigen Flugzeit in der Rezirkulation (longitudinale Dispersion) die Strahlqualität, -stabilität und vor allem die Impulsunschärfe optimiert werden. Dabei werden die Bögen der drei Rezirkulationen am S-DALINAC so eingestellt, dass die gewünschten Werte der longitudinalen Dispersion erreicht werden. Die bis zu vier Strahlen im Hauptbeschleuniger werden definiert auf die Flanke des Hochfrequenzfeldes gesetzt. Bei den Simulationen sind ebenso gegebene Randbedingungen wie definierte Impulsverhältnisse zwischen den verschiedenen Bahnen zu beachten, als die Einstellmöglichkeiten durch die gegebene Strahldiagnose.
Im Rahmen dieser Masterarbeit sollen Phasenlandschaften simuliert werden, die die verschiedenen Einstellmöglichkeiten der Phasen und longitudinalen Dispersionen abbilden. Dabei werden Ergebnisse und Erfahrungen der letzten Strahleinstellungen als zusätzliche Informationen verwendet. Die Stabilität der so erhaltenen Einstellungen soll untersucht werden.
Betreuer/innen: Dr. Michaela Arnold, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Norbert Pietralla
Lebensdauermessung von angeregten Zuständen von Xenon-134
Lifetime measurement of excited states of Xenon-134
Die Lebensdauern von angeregten Zuständen von Atomkernen geben Aufschluss über die Struktur des Kerns, wie beispielsweise dessen Form, und die fundamentalen Kernwechselwirkungen. Die Lebensdauer von verschiedenen angeregten Zuständen kann zwischen einigen Nanosekunden bis hin zu wenigen Femtosekunden stark variieren. Um derart kurze Zeiten messen zu können, benötigt es spezielle Ansätze, da die Messelektronik dafür zu langsam ist. Eine der möglichen Methoden macht sich den Doppler-Effekt zu Nutze und soll in diesem Projekt verwendet werden, um bisher unbekannte Lebensdauern von angeregten Zuständen des Nuklids 134Xe zu bestimmen. Hierzu wird die von 134Xe emittierte Gammastrahlung untersucht.
Betreuer/innen: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Norbert Pietralla, Hannes Mayr, M.Sc.
Bestimmung des Photonenflusses mittels Uran-Spaltkammer und Compton-Monitor
Photon-flux determination using an uranium fission chamber and a Compton monitor
In nuklearen Photonenstreuexperimenten werden hochenergetische Photonenstrahlen verwendet, um Kernzustände anzuregen, deren Zerfall in Form von γ-Strahlung anschließend mit geeigneten Detektoren gemessen werden kann. Um absolute Messgrößen bestimmen zu können, ist es notwendig, die Intensität des anregenden Photonenstrahls zu kennen.
Vor kurzem wurde ein Experiment an der High Intensity γ-ray Source (HIγS) an der renommierten Duke University in den USA durchgeführt. Die Anlage erzeugt einen monoenergetischen Photonenstrahl, der genutzt wurde, um Kernzustände bei unterschiedlichen Anregungsenergien zu bevölkern. Der Photonenfluss wurde hierbei auf drei verschiedene Arten gemessen:
1) durch Compton-Streuung des Strahls an einem wohl definierten Streuzentrum, 2) durch eine Uran-238-Spaltkammer, die im Pfad des Strahls platziert wurde, und 3) mit Hilfe eines Plastikszintillators, der ebenfalls im Strahl platziert wurde. Alle drei Messaufbauten bzw. Methoden liefern Informationen zur Intensität des Photonenstrahls.
In dieser Bachelorarbeit sollen die Daten der drei Aufbauten ausgewertet und qualitativ als auch quantitativ verglichen werden, um den Verlauf des Photonenflusses für die einzelnen Messreihen zu bestimmen. Die Resultate dieser Arbeit werden somit die Bestimmung von absoluten Reaktionswirkungsquerschnitten ermöglichen.
Betreuer/innen: Dr. Johann Isaak, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Norbert Pietralla
Untersuchung der Zählratenabhängigkeit von Lanthanbromid-Szintillationsdetektoren
Investigation of the count rate dependence of lanthanum bromide scintillation detectors
Lanthanbromid (LaBr) Szintillationsdetektoren eignen sich mit einer hohen Detektionseffizienz und einer kurzen Signalabklingzeit ideal zur Messung von γ-Spektren in kernphysikalischen Experimenten, wie beispielsweise in Kernresonanzfluoreszenz-Experimenten.
Um auf die Energie von γ-Quanten aus der Pulshöhe eines LaBr-Detektorsignals schließen zu können, muss dessen Energiekalibrierung präzise bestimmt werden. Diese ist mitunter nicht konstant, sondern hängt unter anderem von den Zählraten des Detektors ab, d.h. von der Anzahl der Ereignisse, die der Detektor innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne verarbeiten muss; üblicherweise 10^5 Ereignisse pro Sekunde.
Für ein kürzlich an der High Intensity γ-ray Source (HIγS) an der renommierten Duke University in den USA durchgeführtes Experiment ist eine genaue Energiekalibrierung der verwendeten LaBr-Detektoren jedoch von zentraler Bedeutung bei der Analyse der gemessenen Daten. Als Teil des Experiments wurden mehrere Messreihen mit dem Kern C-12 zur Bestimmung der Ratenabhängigkeit der Energiekalibrierung der LaBr-Detektoren durchgeführt. Im Rahmen dieser Bachelorarbeit sollen die C-12 Daten ausgewertet werden, um die beobachtete Ratenabhängigkeit qualitativ und quantitativ zu bestimmen. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind essentiell für die genaue Auswertung der aufgenommenen experimentellen Daten.
Betreuer/innen: Dr. Johann Isaak, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Norbert Pietralla
Erforschung des γ-Zerfallsverhaltens der Dipol-Riesenresonanz mittels photonuklearer Reaktionen
Probing the γ-decay behavior of the giant dipole resonance using photonuclear reactions
Photonukleare Reaktionen spielen bei der Untersuchung der Struktur von Atomkernen eine zentrale Rolle. Hierzu beschießt man eine Probe mit einem intensiven und hochenergetischen Photonenstrahl und untersucht die dabei induzierten Kernreaktionen.
Kürzlich wurden Experimente an den Kernen Sm-154 und Ce-140 an der High Intensity γ-ray Source (HIγS) an der renommierten Duke University in den USA erfolgreich durchgeführt. Ziel ist es, die Zerfallseigenschaften der sogenannten Dipol-Riesenresonanz erstmals mit Hilfe von photonuklearen Reaktionen genauer zu untersuchen.
In dieser Bachelorarbeit sollen die aufgenommenen γ-Spektren auf diskrete Übergänge bei niedrigen γ-Energien hin ausgewertet werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden dazu beitragen, unser Verständnis des Anregungs- und Zerfallsverhalten der Dipol-Riesenresonanz zu erweitern.
Betreuer/innen: Dr. Johann Isaak, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Norbert Pietralla
Simulation zu Justagetoleranzen von Magneten
Simulation on alignment tolerances of magnets
Jeder Magnet in der Strahlführung besitzt eine aus der Simulation kommende, definierte Position. In der Realität ist diese Positionierung oder auch die Ausrichtung im Raum allgemein nur im Rahmen gewisser Toleranzen möglich. Auch die magnetischen Felder in den Magneten unterliegen gewissen Toleranzen.
Im Rahmen dieser Bachelorarbeit soll mit Hilfe von Simulationen eine genaue Untersuchung der Toleranzen der Strahlführungselemente vorgenommen werden. Auf Basis dieser Simulationen soll untersucht werden, wie stark sich welche Änderung eines Strahlführungselements auf den Strahl auswirkt. Die hierbei erhaltenen Ergebnisse werden einen wertvollen Beitrag bei der Einstellung des Strahls am S-DALINAC liefern.
Betreuer/innen: Dr. Michaela Arnold, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Norbert Pietralla
Systematische Messung der Elektronenpaketlänge des 250 keV Elektronenstrahls
Systematic measurement of the electron bunch length of the 250 keV electron beam
Ein Elektronenpaket wird durch einen 6-dimensionalen Phasenraum beschrieben. Die beiden Komponenten in longitudinaler Richtung (in Flugrichtung) beschreiben dabei die Länge und Impulsunschärfe des Elektronenpakets. Kurz nach der Erzeugung des Elektronenstrahls in der thermionischen Quelle des S-DALINAC besteht in einer vertikalen Diagnosestrahlführung die Möglichkeit, die Länge der Elektronenpakete mit 250 keV kinetischer Energie zu vermessen. Bis zu dieser Sektion befinden sich weitere Strahlführungselemente, die auf die Elektronenpaketlänge Einfluss nehmen können.
Im Rahmen dieser Bachelorarbeit sollen systematische Untersuchungen der Abhängigkeit von verschiedenen Einstellungen der Strahlführung auf die Elektronenpaketlänge erfolgen. Die für die im supraleitenden Injektor erfolgende Beschleunigung optimalen Einstellungen sollen dabei verifiziert werden.
Betreuer/innen: Dr. Michaela Arnold, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Norbert Pietralla
Messung von Kernresonanzenergien und modellunabhängige Bestimmung von Paritätsquantenzahlen
Measurement of nuclear resonance energies and model-independent determination of parity quantum numbers
Die Methode der Kernresonanzfluoreszenz eignet sich hervorragend zur Untersuchung von Quantenzuständen in Atomkernen. Hierzu regt man diese Quantenzustände – auch Kernresonanzen genannt – durch die Absorption von reellen Photonen an. Im Anschluss daran wird der γ-Zerfall der angeregten Zustände mit Hilfe von γ-Detektoren (vor allem mit hochreinen Germaniumdetektoren) beobachtet.
Ein kürzlich durchgeführtes Experiment an der High Intensity γ-ray Source (HIγS) an der renommierten Duke University in den USA dient zur Untersuchung von magnetischen und elektrischen Kernanregungen im Isotop Mo-96.
Das Ziel dieser Miniforschung ist die erstmalige Bestimmung von Resonanzenergien und Paritätsquantenzahlen einzelner Kernresonanzen in Mo-96, um magnetische und elektrische Beiträge modellunabhängig zu trennen.
Betreuer/innen: Dr. Oliver Papst, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Norbert Pietralla
Extraktion kontinuierlicher Photoabsorptions-Wirkungsquerschnitte unter Verwendung quasi-monochromatischer Photonenquellen
Extraction of continuous photoabsorption cross sections using quasi-monochromatic photon sources
Photonukleare Reaktionen spielen eine wichtige Rolle in der Untersuchung der Struktur von Atomkernen. Als eine der führenden Arbeitsgruppen in diesem Forschungsfeld untersuchen wir systematisch die Wahrscheinlichkeit zur Absorption von Photonen durch Atomkerne. Hierzu werden reelle Photonenstrahlen verwendet, um sogenannte Photoabsorptions-Wirkungsquerschnitte zu bestimmen.
In dieser Miniforschung sollen Daten aus Experimenten an der High Intensity γ-ray Source (HIγS) der renommierten Duke University in den USA ausgewertet werden. Ziel ist es, kontinuierliche Photoabsorptions-Wirkungsquerschnitte als Funktion der Anregungsenergie vom Kern Te-128 zu bestimmen.
Betreuer/innen: Dr. Johann Isaak, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Norbert Pietralla
Bestimmung der Aktivität einer Co-56 Quelle
Determination of the activity of a Co-56 source
Die Methode der γ-Spektroskopie, also die Untersuchung der von einem Atomkern in unterschiedlichsten Reaktionen emittierten γ-Strahlung, gestattet weitreichende Einblicke in die Struktur von Atomkernen. Für solche Untersuchungen muss unter anderem die sogenannte Detektionseffizienz der entsprechenden γ-Spektrometer kalibriert werden. Dazu werden üblicherweise radioaktive Präparate mit bereits genau bekanntem γ-Zerfallsverhalten und gemessener Aktivität verwendet. Eine in der γ-Spektroskopie standardmäßig verwendete radioaktive Quelle besteht aus Co-56, die über Elektroneneinfang in den Tochterkern Fe-56 zerfällt. Im Anschluss daran werden γ-Quanten unterschiedlicher Energie und Intensität emittiert, die zur Kalibrierung der γ-Spektrometer verwendet werden.
In dieser Miniforschung soll die Aktivität einer kürzlich erzeugten Co-56 Quelle relativ zu einer Co-60 Quelle mit bereits bekannter Aktivität ermittelt werden. Dazu sollen die γ-Spektren beider Quellen mit Halbleiterdetektoren aus hochreinem Germanium vermessen und anschließend analysiert werden.
Betreuer/innen: Dr. Jörn Kleemann, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Norbert Pietralla
Implementierung einer Kühlwasserüberwachung an den Magnetspektrometern QCLAM/LINTOTT mit EPICS
Implementation of cooling water monitoring on the QCLAM/LINTOTT magnetic spectrometers with EPICS
Die spektrometrische Analyse von Elektronen aus Streuexperimenten, wie sie am S-DALINAC durchgeführt werden, erfordern den Betrieb von Dipolmagneten mit Strömen im Bereich von (150-300) A. Um einen ausreichenden Abtransport der dabei entstehenden Wärme zu gewährleisten, werden die Dipolmagnete mit Wasser gekühlt. Werden die Dipolmagnete nicht betrieben, muss die Kühlleistung herabgesetzt werden, damit sich kein Kondenswasser im Inneren der Netzteile bildet, das Korrosion und Kurzschlüsse verursachen würde. Zu diesem Zweck soll eine permanente Temperaturüberwachung des Kühlwassers und eine Überwachung des Schaltzustands des Netzteils implementiert werden, die dafür sorgen, dass die Kühlleistung entsprechend dem Schaltzustand des Netzteiles automatisch nachgeregelt wird. Das Überwachungssystem soll mit Datenaufnahmemodulen im Industriestandard aufgebaut und in das bestehende EPICS-Kontrollsystem des Beschleunigers integriert und in Betrieb genommen werden.
Lernziele: Digitalisierung von analogen Signalen eines Temperatursensors, netzwerkbasierte Auslese eines Geräteservers, Aufsetzen eines EPICS Input-/Output-Controllers, Erstellen einer graphischen Oberfläche mit Control-System Studio
Voraussetzung: Interesse am Messen, Steuern und Regeln
Betreuer/innen: Dr. Jonny Birkhan, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Norbert Pietralla
Aufbau und Charakterisierung eines NaI-Messstandes für die Freimessung von Anlagenteilen
Setup and characterization of a NaI measuring stand for the free measurement of plant components
Der Betrieb des supraleitenden Elektronenlinearbeschleunigers S-DALINAC führt dazu, das Anlagenteile aktiviert werden und damit als radioaktive Stoffe im Sinne der Strahlenschutzverordnung behandelt werden müssen. Damit diese Anlagenteile nach dem Abklingen ihrer Aktivität wieder in den normalen Abfallwirtschaftskreislauf entlassen werden können, bedarf es der sogenannten Freigabe, deren Grundlage eine geeignete Messung (Freimessung) der Aktivität dieser Anlagenteile ist. Ziel der Miniforschung ist der Aufbau und die Inbetriebnahme eines Messplatzes, mit dessen Hilfe die Freimessungen durchgeführt werden können. Die Herausforderung besteht darin, geeignete Module für den angedachten Natrium-Jodid-Detektor zusammenzustellen, aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. Daraufhin muss das Detektorsystem kalibriert und charakterisiert werden. Abschließend sollen erste Proben vermessen werden.
Lernziele: Digitalisierung von analogen Signalen eines Gamma-Detektors, Funktionsweise von Datenaufnahme-Modulen des NIM-Standards, Funktionsweise eines Natrium-Jodid-Detektors, Freigabeverfahren im Strahlenschutz
Voraussetzungen: Interesse an Messelektronik für kernphysikalische Messungen
Betreuer/innen: Dr. Jonny Birkhan, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Norbert Pietralla
Gütemessung am S-DALINAC
Quality measurement on the S-DALINAC
Ein Hohlraumresonator besitzt eine so genannte Güte. Dies ist vereinfacht dargestellt ein Maß dafür, wie lange in diesem Hohlraumresonator nach einmaliger Anregung ein elektromagnetisches Feld schwingt. Supraleitende Hohlraumresonatoren (Kavitäten) zeichnen sich durch sehr hohe Güten aus. Eine Möglichkeit zur experimentellen Bestimmung der Güte liegt in der Messung der Abfallzeit des angeregten Felds.
Im Rahmen dieser Miniforschung sollen die Güten von Kavitäten des S-DALINAC gemessen und diskutiert werden. Die Güten der im Beschleuniger eingebauten Kavitäten werden regelmäßig gemessen, so dass Verschlechterungen im Laufe der Zeit untersucht werden können. Weitere Kavitäten können in einem vertikalen Testkryostat vermessen und charakterisiert werden.
Betreuer/innen: Dr. Michaela Arnold, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Norbert Pietralla